Wie so vielen anderen Menschen gehen mir Plagiate nur noch auf die Nerven. Ich habe eine Weile lang überlegt, ob ich mich überhaupt noch dazu äußern möchte, doch in der letzten Woche gab es einen "neuen" Fall, der mich wirklich traurig gemacht hat.
In der Schule war es schon normal, mal eben die Hausaufgaben von jemandem abzuschreiben. Und jetzt geht es weiter. Ich habe echt keinen Bock mehr darauf. Alle paar Wochen ein neuer Skandal, große Empörung (bei Autoren, wie so etwas denn sein kann - bei Fans, wieso sich andere Autoren denn so aufregen), bis das ganze abflaut - die Ruhe vor dem Sturm - und dann der nächste Fall.
Solche Dinge ermüden mich ungemein. Es ist immer wieder dasselbe.
Einerseits kann ich die Gründe, auch wenn es nur Vermutungen meinerseits sind, nachvollziehen. Andererseits rechtfertigen aber auch diese Gründe eine Straftat nicht. Und dann mit halbgaren Erklärungsversuchen abgespeist zu werden, ist für niemanden zufriedenstellend.
Obwohl mich diese grundmenschliche Eigenschaft ziemlich nervt, ich selbst kann mich davon nicht freisprechen: Es betrifft uns am meisten, wenn wir oder unser näheres Umfeld betroffen sind.
So auch letzte Woche. Bisher waren es Autoren, die ich noch nicht einmal namentlich kannte. Diesmal "kannte" ich die betreffende Person - zwar nur flüchtig, aber ich war nicht wütend. Meine Wut war schon bei den x Fällen vorher verpufft. Ich war einfach nur traurig.
Es kommt also näher und ich frage mich, wie viele Fälle wir noch durchleben müssen, bis nur noch die ehrlichen Autoren übrig bleiben. Ich hoffe so sehr, dass dies der erste Fall bleibt, den ich unter den mit bekannten und sogar befreundeten Autoren erleben muss.
Ich hoffe so sehr, dass wir nun endlich mal durch damit sind und uns den wichtigen Dingen widmen können. Denn auch wenn ich es so sehr will, ignorieren kann ich so etwas nicht. Ich ziehe meine Konsequenzen für mich, springe aber ungern mit auf den Hetzzug auf. Daher kommt meine Meinung auch etwas später, denn trotz allem möchte ich meine Gedanken dazu los werden.
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