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Mein neues Auto: Maggi

Jetzt ist es eine Woche her, dass ich mein neues Auto angemeldet habe, und denke, es ist Zeit, ein kleines Fazit zu ziehen, euch davon zu berichten und dieses Ereignis für mich festzuhalten. Aber ich fange von vorn an ...

 

Vor ein paar Wochen war ich mit Olaf in der Werkstatt, weil er nicht nur vorn, sondern auch hinten gequietscht hat. Das Ergebnis war recht ernüchternd. Mit vierzehn Jahren ist der Gute zwar schon relativ alt und seine 130.000km hat er auch schon runter, aber ich war immer sehr glücklich mit ihm und er hat mir keine Probleme gemacht. Bis auf die letzten Monate. Ich hatte schon einige Scheinchen in einen neuen Zahnriemen und Bremsen in ihn reingesteckt, doch als der Mechaniker mir offenbarte, dass ich mit weiteren 600 Euro und mehr rechnen musste, war mir klar: Ich musste mich von Olaf verabschieden.

 

Ein neues Auto musste also her. Meine Ansprüche und mein Geldbeutel sind sehr niedrig gewesen. Fahren sollte das neue Fahrzeug, vielleicht sollte mir auch die Farbe gefallen und es darf gern der eine oder andere IKEA-Einkauf getätig werden - Olaf hat mich in der Hinsicht sehr verwöhnt. Man glaubt echt nicht, wie viel Zeug in so einen kleinen Twingo passt ...

 

Der nächste Schritt war, sich über die Finanzierung Gedanken zu machen. Auf der hohen Kante habe ich aktuell null Komma nichts. Keine gute Ausgangslage. Also führte mich mein Weg zur Bank. Nach dem Vorgespräch war klar, für mich kommt nur ein gebrauchter Wagen in Frage.

Durch die Unterstützung meines Liebsten bin ich auch schnell fündig geworden. Beim Händler angekommen, sahen wir uns den Wagen an. Die Farbe ist zwar nicht so ganz mein Geschmack gewesen, aber ansonsten gefiel es mir ganz gut. Eigentlich hätte uns noch ein anderes Auto gefallen, aber das war nicht zu sehen. Also stand unsere Entscheidung fest.

 

Beim nächsten Termin in der Bank machte ich Nägel mit Köpfen und auch das Gespräch mit der Versicherung verlief problemlos - vorerst. Mit dem Geld im Gepäck machten wir uns erneut zum Händler auf und standen vor verschlossenen Türen. Ein Telefonat und ein in einer Bushaltestelle ausgeharrter plötzlicher Regenschauer inklusive  Motorradunfall, bei dem mein Liebster erste Hilfe leistete, später, war auch die Urlaubsvertretung des Autohändlers da. Und wurde der Schlüssel des Wunschobjekts überreicht und nachdem wir das Auto von innen und außen unter die Lupe genommen haben, machten wir auch eine kurze Probefahrt. Einige Minuten später war das Auto mein, die Papiere in der Tasche verstaut und ich einen ganzen Stapel Geldscheine ärmer. Wir verabredeten, den Wagen in der folgenden Woche abzuholen, nachdem wir Olaf ab und den neuen angemeldet haben. Erst als wir wieder zuhause waren, fiel mir auf, dass ich die Quittung vergessen hatte.

 

In der Zwischenzeit fanden wir jemanden, der Olaf haben wollte, was mich sehr erleichtert. Der Verkauf verlief  eine Woche später sehr unkompliziert.

Am Mittwochmorgen klingelte der Wecker früh. Viel zu früh! Und wir machten uns auf den Weg zur Zulassungsstelle. Dort gab es ein kleines Hin und Her, da ich die eVB-Nummer meiner Versicherung brauchte. Ihr erinnert euch an das Gespräch mit meiner Versicherung? Richtig. Dort hatte man mir mitgeteilt, dass sich die Zulassungsstelle an die Versicherung wenden würde, aber nichts von so einer Nummer gesagt. Glücklicherweise konnte sie mir auch telefonisch durchgegeben werden. Wieder so eine Herausforderung für einen Menschen, der es hasst zu telefonieren - speziell mit unbekannten Menschen - und das sogar in der Öffentlichkeit. Lief aber ganz gut und nach erneutem Anstehen bekam ich meine Nummer und es hieß warten ...

 

Irgendwann hatten wir den Behördenkampf dann hinter uns und unser nächster Weg führte direkt zum Händler. Wir wollten das Auto abholen. Auf meine Anrufe reagierte die Urlaubsvertretung nicht und als wir schließlich vor der Tür standen, bekam ich den Rückruf, dass man sich heute seinen freien Tag genommen hatte. Also ging es mit der Bahn zurück nach Hause. Das Abholen wurde auf den nächsten Tag verschoben - und lief glücklicherweise glatt.

 

Nun habe ich also ein neues Auto und es hört (noch nicht so gut wie Olaf) auf den Namen Maggi.

Meine Tipps für den Autokauf

Natürlich bin ich kein Profi auf dem Gebiet, aber es gibt so einige Dinge, auf die ich geachtet habe, oder die ich im nachhinein anders machen würde.

  • Muss es wirklich ein neues Auto sein? Bei mir trifft es zu, weil die zukünftigen Kosten für mich unkalkulierbar waren.
  • Welches Auto soll es sein? Welche Ansprüche habe ich? Für mich genügt ein Auto mit einfacher Ausstattung und auch ein Kleinwagen ist völlig ausreichend.
  • Wie finanziere ich das Auto? Man sollte sich bewusst sein, dass ein Auto eine sehr große, kostenspielige Anschaffung ist. Ich werde die nächsten Jahre den Kredit abzahlen dürfen. Plane nicht nur den Autokauf, sondern auch Folgekosten ein. Die Versicherung kann teurer werden, ebenso die KfZ-Steuern. Außerdem kostet es Geld, das neue Auto anzumelden und Nummernschilder anzufertigen - wenn du ein Wunschkennzeichen möchtest, kostet das in der Regel extra. Außerdem kommt eventuell noch ein Werkstattbesuch auf dich zu.
  • Wo kaufe ich das Auto? Mein Liebster war mir in der Hinsicht eine große Unterstützung. Er lebt fast in der Ebay-Kleinanzeigen-App. Dort hat er das Auto gefunden und den Händler unter die Lupe genommen. Es ist ein deutscher Händler, der viele gute Bewertungen hat, ein Jahr Garantie auf Motor und Getriebe verspricht und seine Autos mit frischem TÜV verkauft.
  • Die Versicherung: Beim nächsten Mal werde ich mich definitiv schon vorher um die eVB-Nummer kümmern. Zu Hause und ganz in Ruhe, damit ich vorbereitet bin.
  • Schau dir das Auto vorher an. Bei Maggi bin ich zu einem großen Teil auf der sicheren Seite, da sie für zwei Jahre den TÜV hat. Aber auch die Optik darf man unter die Lupe nehmen. Wie sehen die Dichtungen aus? Gibt es Roststellen am Wagen? Sind die Reifen neu; haben sie noch gutes Profil? Was ist inklusive? Ich habe zum Beispiel Sommerreifen auf dem Wagen und die Winterreifen dazu bekommen (inkl. Radkappen). Wie alt ist das Auto? Wie viele Kilometer ist es schon gefahren? Ich bin immer skeptisch, wenn ein Auto ein paar Jahre alt ist, aber nur wenige Kilometer gefahren wurde. Maggi zum Beispiel ist 9 Jahre alt und hat 80.000km auf dem Tacho, allerdings war sie nur vier Jahre gemeldet und stand die restliche Zeit beim Händler.
  • Mach eine Probefahrt! Wie fährt sich das Auto? Ist die Lenkung schwerfällig oder leicht? Teste die Bremsen: Wenn du auf einer ruhigen Straße bist und kein Auto hinter dir ist, die Kupplung und Bremse voll durchtreten. Zieht das Auto zu einer Seite? Teste auch ruhig alle Gänge und Lichter.
  • Der Kauf: Lass dir alle Papiere des Autos geben. TÜV-Bescheinigung, Herstellerinformationen, Checkheft, Fahrzeugschein (der kleine Zettel) und Fahrzeugbrief (der große Zettel; wer den besitzt, dem gehört das Auto - lass ihn also nie im Auto liegen!) und die Quittung über den Kauf ;-)
  • Die Anmeldung: Nimm alle Papiere mit zur Zulassungsstelle und auch eine Menge Zeit. Ich war eine halbe Stunde vor dem Öffnen da und habe draußen schon angestanden ;-) Beim nächsten Mal werde ich auf jeden Fall darauf achten, wo das Auto vorher angemeldet war, denn ist es in einer anderen Stadt oder einem anderen Kreis zugelassen gewesen, als in der, in der ich es zulassen möchte, kostet das bei der Zulassungsstelle noch einmal etwas mehr.
  • Die erste Fahrt: Denk dran, dass du das Auto nur mit gültigen Kennzeichen abholen darfst. Entweder besorgst du dir ein Überführungskennzeichen oder du hast schon das entgültige Kennzeichen. Wenn du die Kennzeichen deines alten Autos an das Neue machst, machst du dich strafbar! Lass dir den Schlüssel und, wenn vorhanden, auch den Zweitschlüssel geben. Wenn du alles hast, kann es auch schon losgehen.
  • Die Werkstatt: Fahre ruhig schon einmal in die Werkstatt. Je nachdem, wie lange der TÜV her ist, kannst du das Auto durchchecken lassen. Ich mache das vorsichtshalber und lasse den Zahnriemen (der bei den meisten Kleinwägen bei 80.000km oder alle fünf Jahre fällig ist) und das Öl wechseln. Außerdem dürfen die Mechaniker einen Blick auf Motor und Getriebe werfen (da ist zwar Garantie drauf, aber man kann nie früh genug eine zweite Meinung einholen.)

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