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Wer bin ich und wenn ja, wie viele?

Die letzten Wochen sind wie eine Reise. Ein Trip zu mir selbst. Zu dem, wer ich bin, wer ich sein will und auch woher ich komme. Was soll man auch sonst tun, wenn es draußen regnet und grau ist und der schöne Sommer auf sich warten lässt. So nutze ich die Zeit wenigstens sinnvoll.

Eigentlich fühle ich mich heute wenig inspiriert, um euch von meinen Mind-Momenten der Woche zu berichten. Es ist kalt, der Tee ist ausgetrunken und ich habe mich auf meine Couch gekuschelt - nicht an den Schreibtisch gesetzt, wie ich mir eigentlich für die "Arbeit" vorgenommen hatte. Aber da ich es mir die Dinge, die ich tue, gemütlich machen will, lasse ich jetzt wieder Wasser aufkochen für die zweite Tasse des Tages.

 

So bin ich also mitten im Herbst angekommen - innerlich und auch äußerlich. Wie ihr wisst, bin ich nicht der Mensch, der sich viel mit Makeup ausereinandersetzt, ich mag es eher natürlich. Aber im Herbst ist es irgendwie anders. Da mag ich es, meine Augen zu betonen. Jetzt auch nicht so megakrass, aber ein klitzekleines Bisschen verrucht darf es sein. Herbstlich eben.

 

Wer mir auf Instagram folgt, weiß, dass ich mich schon seit einiger Zeit mit Tee zudröhne. Auch eher etwas, das ich in der warmen Jahreszeit mache.

 

In dieser Woche war das Thema meditieren wieder sehr präsent in meinem Alltag. Letzte Woche hatte ich es ja schon angedeutet, dass ich an meiner Morgenroutine arbeiten möchte, damit ich wieder etwas runterkomme und mich nicht so sehr in negative Gedanken hineinsteigere. Dafür habe ich mir die App 7mind runtergeladen und bisher jeden Morgen eine kurze Zeit lang meditiert.

 

Bisher gefällt es mir echt gut und ich merke auch, wie ich tatsächlich runterkomme. Besonders beim Meditieren nehme ich meinen Körper intensiver war und mir wird klar, dass ich unbedingt etwas für meinen Rücken tun muss. Habe ich fast das gesamte letzte Jahr durch meinen Autorenkram sitzend verbracht, schaffe ich mir jetzt mit meinem Brotjob einen stehenden Ausgleich. Doch so optimal scheint das nicht zu sein. Der untere Rücken fühlt sich ziemlich verspannt an und auch meine Schultern sind nicht die entspanntesten. Darum bin ich froh, mich wieder ein paar Mal in der Woche zum Laufen motivieren zu können.

 

Auch das mit den Morgenseiten klappt überraschend gut und meistens schreibe ich sogar etwas länger als die zehn Minuten. Es tut wirklich gut, seine Gedanken etwas zu sortieren - dabei ist es völlig egal, was man aufschreibt. Das einzige, was ich verändert habe, ist, dass ich nicht mehr direkt nach dem Aufstehen schreibe, sondern erst nach dem Meditieren.

 

Wer ich sein will und wer ich bin

 

Zum Thema Persönlichkeitsentwicklung suchte ich weiterhin den Podcast von Laura Malina Seiler. Das hat mich auf den Gedanken der Identität gebracht und auf die Frage, als wer ich mich identifiziere und als wen ich mich identifizieren möchte, bzw. wer ich sein möchte.

 

Dabei klingt es so simpel, dass ich auch selbst darauf hätte kommen können: Deine Gedanken werden zu deinen Handlungen. Und die Summe deiner Handlungen macht dich aus. Es ist egal, wie sehr du etwas Neues anfängst, wenn du es nicht durchziehst, es in Fleisch und Blut übergehen lässt, dann hat es auch keinen langfristigen Effekt und kann demzufolge auch nichts bringen.

 

Ob es durch das Meditieren kommt oder allein durch das Bewusstwerden dieses Gedankens, weiß ich nicht. Aber sehr oft wird mir in letzter Zeit bewusst, dass ich etwas tue, was nicht dem entspricht, als was ich mich identifizieren möchte, zum Beispiel eine Handlung ist, die mich zu dem gebracht hat, was ich jetzt bin, woran ich aber etwas ändern möchte. Als ich das verstanden und auch erlebt habe, war es ein echter Mindblowing-Moment, der auch ein bisschen in meinen nächsten Artikel beim Schreibmeer eingeflossen ist, in dem es darum geht, was für eine Autorin ich eigentlich sein möchte.

 

Etwas, was mich in den letzten Tagen besonders geprägt und bestärkt hat, ist der Umgang mit anderen Menschen - besonders mit negativen - inspiriert durch den Podcast von Laura. Darin geht es darum, anderen mit Liebe zu begegnen und zum Beispiel diesen permanent negativ gelaunten Menschen gedanklich zu sagen "Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich." Natürlich traf das bei mir auf eine Hemmschwelle. Was soll das bringen, wenn ich diese Menschen nicht leiden können möchte, weil ihre Negativität mich runterzieht. Aber ich wollte es dennoch ausprobieren, die Neugierde siegt fast immer bei solchen Experimenten. Und siehe da: Es funktioniert. Es ist überraschend, aber ich empfing weniger Stress, als ich dieser Person begegnete und war ganz überwältigt und überrascht, denn sie schien wie ausgewechselt.

 

Einfach ist es natürlich bei Arbeitskollegen, mit denen man nicht so viel zu tun hat. Schwerer wird es bei Menschen, die einem nahe sind - aus welchen Gründen auch immer. Diese Menschen gehen zu lassen, ist nicht leicht, auch wenn sie einem Energie rauben und zeitweise in alte Gewohnheiten verfallen lassen - etwas, das ich wie oben erwähnt, eigentlich ablegen möchte. Laura gibt da den Tipp, einmal klar Stellung zu beziehen, dass man ein erwachsener Mensch ist und dass es nicht okay ist, dass so mit einem umgegangen beziehungsweise geredet wird. Eine klare Linie ziehen und zu zeigen: Stop, bis hier hin und nicht weiter! Das habe ich getan, in einem kleinen Schritt, mit dem ich schon seit Monaten ringe, und es tut gut, sich diese Freiheit erkämpft zu haben. Es fühlt sich gut an, die eigenen Grenzen zu verteidigen.

 

So, jetzt wünsche ich euch einen schönen Start ins Wochenende. Was habt ihr so geplant? Für meinen Liebsten und mich geht es ins Schwimmbad <3

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