[Buchgedanken] Letztendlich sind wir dem Universum egal: David Levithan

"Die Geschichte einer ungewöhnlichen ersten großen Liebe – und ein phantastischer Roman, wie er realistischer nicht sein könnte

Jeden Morgen wacht A in einem anderen Körper auf, in einem anderen Leben. Nie weiß er vorher, wer er heute ist. A hat sich an dieses Leben gewöhnt und er hat Regeln aufgestellt: Lass dich niemals zu sehr darauf ein. Falle nicht auf. Hinterlasse keine Spuren.

Doch dann verliebt A sich unsterblich in Rhiannon. Mit ihr will er sein Leben verbringen, für sie ist er bereit, alles zu riskieren – aber kann sie jemanden lieben, dessen Schicksal es ist, jeden Tag ein anderer zu sein?

Wie wäre das, nur man selbst zu sein, ohne einem bestimmten Geschlecht oder einer bestimmten Familie anzugehören, ohne sich an irgendetwas orientieren zu können? Und wäre es möglich, sich in einen Menschen zu verlieben, der jeden Tag ein anderer ist? Könnte man tatsächlich jemanden lieben, der körperlich so gestaltlos, in seinem Innersten aber zugleich so beständig ist?"

Deutsche Erstausgabe, 2013

Umfang: 400 Seiten

ISBN: 978-3-8414-2219-4

Verlag: Fischer FJB

 

Mein Fazit: ❤❤❤❤❤/❤❤❤❤❤ 

Bei der Geschichte habe ich wirklich mitgelitten und teilweise wurde ich zu Tränen gerührt. Jeden Tag in einem anderen Körper zu sein. Nicht einmal die Illusion zu haben, die eigene Zukunft beeinflussen zu können. Mal dick, mal dünn, mal depressiv, mal als absolute Schönheit.

 

Das Buch hat mich dazu gebracht, den Moment und das heute mehr zu schätzen. Denn es gibt immer nur das heute – morgen wird morgen heute sein und gestern war gestern heute. Was kommen wird, weiß niemand und ob wir es wirklich beeinflussen können.

 

Ich finde es toll, dass man in jedem Kapitel einen neuen Menschen mit seiner Geschichte kennen lernt. Und ich bin sicher, dass jeder Leser sich in einer dieser Personen wiedererkennen kann. Vielleicht kann dieses Buch auch dazu anregen, das eigene Leben zu ändern, sich seiner eigenen Perspektive und Wirklichkeit bewusst zu werden. Zu sehen, wie andere einen sehen könnten. Und wieder mehr zu sich zu finden. Mehr zu wagen oder zufriedener zu sein, mit dem, was man hat.

 

Auch dieses Buch ist, wie viele in letzter Zeit, die ich lese, aus der Ich-Perspektive geschrieben. Etwas anderes wäre der Story auch nicht gerecht geworden. Und es endet genau an der Richtigen stelle.

 

In dem Buch lernen wir zwei wunderbare Charaktere und ihre bezaubernde Liebesgeschichte kennen. Und genauso wie sie um ihre Liebe kämpfen, kann jeder begreifen, wie einfach er es doch mit seinem Leben hat – und vielleicht nur zu feige ist, den nächsten Schritt zu gehen.

 

Ich finde auch die neuen Gedanken sehr faszinierend, die ich dadurch bekommen habe. Das Buch kann fesseln und auch, wenn ich es als eBook gelesen habe, hat es der Geschichte sicherlich nicht geschadet.

 

Als ich heute Morgen aufwachte, war mein erster Gedanke: Abfrage. Eine Sache, die für mich so normal geworden ist, wie für die Existenz.

 

Ein Buch, das mich sicherlich nachhaltig begleitet und aus dem ich auch einige Stellen noch einmal lesen werde.

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