Vor ein paar Wochen habe ich euch berichtet, dass ich mir ein Tattoo habe stechen lassen. Jetzt ist es abgeheilt und ich möchte euch ein bisschen berichten, wie und was und warum und so ;)
Zunächst einmal: Ich habe panische Angst vor Spritzen. Und das ist keinesfalls übertrieben. Mittlerweile führe ich das auf meine blühende Phantasie und den Hausarzt meiner Kindheit zurück.
Klebetattoos kennt wohl jeder und hat wahrscheinlich schon jeder einmal ausprobiert. Fand ich früher faszinierend, doch ein eigenes Tattoo konnte ich mir nicht vorstellen, da ja immer noch die Angst vor Nadeln da war.
Vor etwas mehr als einem Jahr, habe ich während des Camp NaNoWriMo im April 2014 an einer Geschichte geschrieben. Da gab es zum ersten Mal die Verbindung zwischen einer meiner Geschichten und Tattoos. Etwa ein halbes Jahr später kam ich dann auf den Gedanken: Was wäre, wenn ich meine Geschichten auf meinem Körper verewige. Es war nur ein flüchtiger Gedanke und überhaupt noch nicht greifbar, doch das änderte sich zu beginn dieses Jahres. Ich fand die Vorstellung immer faszinierender, dass meine Geschichten nun ein Teil von mir sein werden. Bis ich schließlich den Entschluss fasste. Ein Motiv war in dieser Zeit auch schnell gefunden und ebenso die Stelle (der rechte Unterarm) war vom ersten Moment an klar: Eine Tinkerfee mit dem Schriftzug Det var engang.
Diese Aussage unterstreicht so ziemlich alles, was ich mit dem Schreiben und vor allem meinem Schreiben verbinde. “Es war einmal” ist für mich das stärkste Symbol für Märchen. So ziemlich jedes Märchen fängt so an. Die norwegische beziehungsweise Dänische Schreibweise zunächst einmal wegen meinem Studium, dann aber auch, weil ich Andersens Märchen schon immer am liebsten mochte: Das Mädchen mit den Schwefelhölzern, der Zinnsoldat, das Feuerzeug, …
Außerdem sind Märchen für mich der Inbegriff vom Geschichtenerzählen oder -schreiben. Ebenso steckt in Märchen so unendlich viel Inspiration. Ich habe den Eindruck, dass Märchen auch in meinen Geschichten stecken. Ich würde es nicht als Fantasy bezeichnen, dafür lese ich einfach zu wenig Fantasy, aber märchenhaft trifft es vielleicht ganz gut.
Die Tinkerfee steht auch wieder für das phantasievolle, aber auch für meinen Autorennamen. Zwar habe ich es nicht von Anfang an darauf angelegt (ich nutze diesen Namen schon seit fünf oder sechs Jahren), dennoch gefällt mir die Assoziation sehr gut, eben weil sie auch sehr einprägsam ist.
Gut, die Entscheidung stand, das Motiv war auch klar. Am 9. Mai habe ich es dann auch endlich in das Studio meiner Wahl geschafft, um einen Termin auszumachen. Und direkt einen für die Woche darauf bekommen.
Mir war echt so schlecht. Ich war so verdammt aufgeregt. Ich hatte keine Angst vor den Schmerzen, ich war eher so gespannt, wie es sich anfühlen würde und konnte es kaum noch erwarten. Im Studio angekommen – ich hatte gleich den ersten Termin um 11 Uhr – wurde ich wieder weggeschickt, denn Phillip war noch nicht fertig. Doch gleich vom ersten Moment an, war er mir super sympathisch. Eine halbe Stunde später durfte ich dann erneut antanzen und wir haben das Motiv besprochen. Zwar hatte ich mir etwas anderes vorgestellt, doch sein Entwurf gefiel mir viel besser. Sobald ich mit ihm gesprochen habe, war meine Aufregung wie weggeblasen. Als er dann wieder gegangen ist, um den Entwurf anzufertigen, wurde ich zunehmend nervöser.
Und dann ging es auch schon nach oben und die letzten Feinheiten wurden abgestimmt. Zum Glück habe ich den Rechtschreibfehler noch vor dem Stechen entdeckt :D Das wäre peinlich geworden. Als die Vorschrift dann auf der Haut war, ging es auch schon los. Und ich war ehrlich überrascht. Schmerzen würde ich das nicht nennen. Es war ein Picksen, nicht unbedingt immer angenehm, aber interessant. Und so lange hat es auch nicht gedauert, vielleicht 20 oder 30 Minuten. Das war ein kurzes Zwischenergebnis. Dann wurde nochmal nachgestochen und mit einem Plaster abgeklebt.
Das Pflaster, was auch für Brandwunden verwendet wird und Luftdurchlässig ist, blieb dann 3 Tage auf dem Tattoo. Die ersten Tage kam es mir total unwirklich vor, wehgetan hat es aber nicht. Nur war es durch das Pflaster ein komisches Gefühl – eben wie es sich anfühlt, wenn man ein Pflaster über den halben Unterarm geklebt hat :D Es war auch nicht so angenehm, etwas langärmliges drüber zu tragen, was aber glaube ich auch hauptsächlich an dem Pflaster lag. Nach drei Tagen hab ich das Pflaster dann unter lauwarmen Wasser abgezogen. Es tat nicht weh. Eher war das der Moment, indem ich kapiert habe, dass es echt ist. Vorher habe ich immer das Gefühl gehabt, ich könnte es einfach mit dem Plaster zusammen abziehen :D Von diesem Tag an habe ich es jeden Tag eingecremt, mehrmals mit Panthenol – ganz dünn. Und ich denke, es ist ganz gut abgeheilt. Ab und an hat es ziemlich gejuckt, aber ich konnte dem Drang zu kratzen wiederstehen ^^ Und heute fast drei Wochen später ist es fertig. Die einzigen Erhebungen sind jetzt vereinzelt Narbengewebe, ich denke doch, dass es sich immer mehr ebnen wird. Es ist zwar nicht perfekt, aber ich liebe es total und immer noch. Es bedeutet mir so viel und wird mit Sicherheit nicht das letzte gewesen sein :)
Anlässlich meiner ersten Veröffentlichung war das nun das erste Tattoo. Für jede weitere (ausgenommen weiteren Bänden zu meinem Blogroman) wird es hoffentlich auch welche geben. Zu einigen Romanideen habe ich schon eine Tattoo-Idee, zu einigen noch nicht. Doch erst mal möchte etwas fertig geschrieben werden und dann finde ich die Vorstellung immer noch ziemlich aufregend, dass meine Geschichten ein Teil von mir selbst werden :) Leider sind Tattoos ziemlich teuer und es ist die Frage, wie zeitnah an der Veröffentlichung ich das dazugehörige Tattoo realisieren kann, aber es wird auf jeden Fall kommen ^^ Das Verrückteste wäre natürlich, wenn irgendwann meine Fans auch Tattoos zu meinen Büchern tragen würden, so wie es im Moment bei Harry Potter ganz stark in Mode ist, wie ich den Eindruck habe. Doch bis dahin wird es wohl noch eine Weile dauern. Doch wenn es soweit ist, dann weiß ich, ich habe es geschafft :)
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