[Buchgedanken] Die Unwahrscheinlichkeit von Liebe: A.J. Betts

"Liebe ist stärker als jede Statistik

Kopf an Kopf liegen Zac und Mia in ihren Krankenhausbetten, nur durch eine dünne Wand getrennt. Diagnose: Krebs. Gefühlszustand: isoliert und allein. Im normalen Leben hätten sie wahrscheinlich nichts miteinander zu tun. Aber im Krankenhaus gelten andere Regeln. Man braucht Kraft, um die Zeit dort durchzustehen. Und noch mehr Kraft, um in die normale Welt zurückzukehren. In einer dieser Welten braucht Zac Mia. Und in der anderen braucht Mia Zac. Oder vielleicht brauchen sie sich gegenseitig. Jetzt und für immer."

Neuerscheinung, 2015

Umfang: 336 Seiten 

ISBN: 978-3-596-81254-7 

Verlag: Fischer KJB 

 

Ich habe schon häufiger von Büchern geschrieben, die kommen einfach zu einem, wenn man sie braucht. Auch Die Unwahrscheinlichkeit von Liebe war so ein Buch für mich. Die Geschichte hat mich zwar berührt, dennoch hat das Gefühl beim Lesen ganz tief in mir etwas bewegt. Es hat mich dazu angeregt, über zutiefst persönliche Dinge nachzudenken und mich zu Tränen gerührt, auch wenn dies eher an meinen Gedanken, als an der Geschichte gelegen hat.

 

Ja, es ist schon wieder eine Geschichte über Krebs, die sich hinter Das Schicksal ist ein mieser Verräter und andere Bücher einreiht. Viele haben die Nase voll davon, über einen Jungen und ein Mädchen zu lesen, die Krebs haben, die dagegen kämpfen und sich schließlich ineinander verlieben. Ist dieses Buch anders? Jein. Aber darum geht es mir nicht. Es ist ein Buch, mit dem ich gern meine Zeit verbracht habe, es waren zwei Charaktere, die ich wirklich lieben gelernt habe. Und ich habe das Gefühl, mit ihnen zwei neue Freunde gewonnen zu haben. Sie sind so real gewesen, dass ich dachte, ich könnte aufwachen und mich bei ihnen im Krankenzimmer befinden.

 

Doch dieses Buch ist nicht nur eine Geschichte über Krebs, über Krankheiten und Verzweifeln, es ist eine Geschichte über die Liebe. Und damit meine ich keine Schwärmerei, die man aus seinen Teenagerzeiten kennt: Es ist die wahrhaftige Liebe, die aus diesem Buch spricht. Für einander da sein, sich für den anderen aufzuopfern, ihn zu ermuntern und ja ... ihn einfach nur zu lieben, wie er ist. Dieses Gefühl hatte ich beim Lesen, ich war erfüllt von einer unglaublichen Liebe.

 

Im Nachhinein sind mir zwei Dinge aufgefallen, die etwas seltsam sind. Durch die teilweise großen Zeitsprünge lässt sich erklären, warum sich das Verhalten der Charaktere ändert - nicht nur der Protagonisten. Dennoch kam es mir etwas seltsam vor, dass Mias Mutter aus Mias Sicht in der ersten Hälfte total anders dargestellt wird als in der zweiten. Gut, das ist vielleicht nicht unlogisch, Menschen verändern sich. Ich hätte vielleicht gerne gelesen, was Mia dazu bewogen hat, hätte sie gerne dabei begleitet. So war es am Anfang etwas verwirrend, dass sich Mias Verhalten gegenüber ihrer Mutter sich so plötzlich geändert hat.

 

In meinem SuB der Woche habe ich schon geschrieben, dass mir auch die Art und Weise wie z.B. Facebook in die Geschichte eingeflochten wird gefallen hat. Schade finde ich dabei, dass SMS-Nachrichten zu stark abgehoben sind. Auch wenn ich langsam lese, schweift mein Blick dann doch immer wieder über die Seite, meistens ohne irgendwas vom Geschriebenen wahrzunehmen. Doch wenn die Schrift so abgesetzt ist, sehe und lese ich es und  finde ich es schade, dass mir die Spannung dadurch weggenommen wird.

 

Fazit: ❤❤❤❤/❤❤❤❤❤

Alles in allem ist es ein wirklich schönes Buch, das zum Nachdenken anregt. Es ist gut geschrieben und der Schreibstil flüssig und passend. Die Geschichte ist berührend und die Charaktere sind echt und glaubwürdig dargestellt.

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