Überall wird man davon bombardiert. Zugedröhnt. Und erstickt. Von der Meinung der anderen.
Die Ereignisse des letzten Jahres. Die Sozialen Netzwerke. Alles war voll davon. Hier ein Anschlag. Da Prominenz, die es dahin gerafft hat. Und ganz dahinten ein Präsident, den niemand für möglich gehalten hat.
Dazwischen ich.
Bis ich einfach abgeschaltet habe. Ich wollte es nicht mehr sehen. Nicht mehr hören. Nicht mehr lesen. Ich war eine Zeitlang mit mir selbst so beschäftigt, dass ich die Welt nicht mehr ertragen habe. Ich wollte raus. Weg. Mich unter meiner Decke verkriechen. Was ich teilweise auch gemacht habe.
Aus allem zog ich mich zurück. Flüchtete mich vor den Schrecken, die da draußen passieren. Konnte nicht in Worte fassen, was es eigentlich war, was mich so erdrückte. Obwohl doch Schreiben immer irgendwie das gewesen war, was mich davor bewahrte, komplett durchzudrehen, half es nur wenig.
So langsam kann ich es in Worte fassen.
Es ist das Tempo. Das tut nicht gut. Schneller, als dass überhaupt etwas passiert, ist es schon durch Meinungen verbogen. Ich habe keine Zeit. Keine Zeit, mir selbst Gedanken darüber zu machen. Und bevor ich anfange zu denken, passiert das nächste. Und die letzten Ereignisse sind Schnee von gestern. Der liegt nicht mehr. Ist getaut. Und doch weiß ich noch, dass er da war.
Ich bin ein langsamer Denker. Es braucht eine Weile, bis ich mir eine Meinung zu etwas gebildet habe. Weil ich versuche, alle (möglichen) Seiten zu verstehen. Will sie anhören und reflektieren. Und so kommt es, dass ich manchmal das Gefühl habe, keine Meinung zu haben.
Klar, habe ich eine Meinung. Sehr viele sogar. Aber dafür brauche ich Zeit. Und letztendlich. Was bringt es mir, wenn der Schnee von gestern nicht mehr da ist? So habe ich nichts zu sagen. Keine Meinung zu dem, was aktuell wichtig ist. Wichtig scheint. Morgen schon wieder unwichtig ist.
Das ist der Grund, warum ich mich ausklinke. Mich flüchte. Hier her. In meine Welt. In meine Gedanken. Hier in meine Teestube.
Wer mich hier schon länger liest, wird sehen, es hat sich etwas verändert. Gestern meine Webseite. Heute mein Blog. In meinen Gedanken hat sich in den letzten Wochen, Monaten, vielleicht sogar Jahren viel getan. Wenn ich ein bisschen fertiger bin mit dem Denken, dann tut sich meist auch nach außen hin was. Ihr erkennt also, es hat sich etwas geändert.
Normalerweise mag ich große Ankündigungen gar nicht. Es ist schwer, sie zu halten, weil sich Dinge ändern. In die Zukunft kann man nicht schauen. Man kann sich nur etwas vornehmen. Ich weiß, so wie es hier war, wird es nicht bleiben. Ob ihr das jetzt gut findet, oder nicht, bleibt dahin gestellt. Vielleicht kennt ihr es auch erst seit jetzt, dann wird es für euch sowieso nur das geben, was es ab heute gibt.
Ich möchte wieder mehr Meinung haben. Und damit meine Teestube wieder mehr beleben. In der letzten Zeit habe ich immer mehr "Formate" gestrichen, weil sie mir nicht mehr entsprachen. Es gab hier für euch immer weniger zu lesen. Immer mehr formatiges. Immer weniger ich.
Dazu ist sie aber da. Für mehr ich.
Wer hier ist, darf mich lesen. Darf an meinen Gedanken teilhaben. An meinem Leben ein Stück weit.
Ihr seht (oder auch nicht), das Menü oben hat sich verändert. Es darf privater werden, so viel eben, wie ich euch zeigen möchte. Denn ihr seid ein Teil meines Autorenlebens.
Etwas kreativer wird es hier. Texte, Gedankenbilder überkommen mich manchmal und wollen raus. Die Teestube ist doch genau der richtige Ort dafür. Buchgedanken wird es so vielleicht nicht mehr hier geben. Dafür aber Beiträge, die sie mit in sich aufnehmen. Gedanken zu ... wird es demnächst geben. Wozu? Zu allen, was mir so begegnet und mir Gedanken in den Kopf pflanzt. In erster Linie natürlich Bücher, aber auch Filme und Serien bringen mich zum Nachdenken. Vielleicht bin ich demnächst ganz begeistert von einem Tee? Wer weiß.
Sind das nicht die besten Dinge? Die, die einen zum Nachdenken bringen? Genau solche Gedanken möchte ich mit euch teilen. Vielleicht habt ihr ja auch welche dazu?
Wie viele Leseprojekte es demnächst hier geben wird, weiß ich nicht. Im Moment scheue ich mich davor, euch zu verraten, was ich gerade lese. Zu groß ist im Moment die Angst vor anderer Meinung, ohne dass ich mir vorher selbst eine bilden konnte. Erst neulich, glaube ich, hat es Annika Bühnemann in einem ihrer Videos angesprochen. Sie will sich weniger von anderen Meinungen leiten lassen und eher ihre eigene finden. Dieser Gedanke passt mir gerade wunderbar in den Kram, denn dieser Wunsch ist es, den ich auch verspüre. Ich will mich einwühlen in meine dunkle Höhle, vor mich hinbrüten und irgendwann rufen HEUREKA! Meine Meinung ...
Das wohl letzte Überbleibsel von meinem Buchblog ist der SuB. Mein SuB. Mein Stapel ungelesener Bücher. Die Gedanken dazu sind noch nicht fertig. Vor ein paar Wochen habe ich euch ein paar Gedanken dazu und zu meiner Wunschliste, die nun nicht mehr existiert, hinterlassen.
Jetzt wisst ihr, was in der letzten Zeit teilweise bei mir los war. Natürlich bin ich neugierig auf eure Gedanken und Meinungen.
Und auch wenn die Teestube noch ein bisschen chaotisch ist (es dauert eine Weile, die Beiträge an das neue Layout anzupassen), hoffe ich, ihr fühlt euch hier wohl.
Eure Tinka
Kommentar schreiben