[Buchgedanken] Fische kennen keinen Ehebruch: Carl Aderhold

"Eine Freie Fahrt ins Glück und zur großen Liebe

Für Valérie hat die Sitzung bei der Typ-Beraterin ungeahnte Folgen: Ihr Gatte ist sauer – er hätte lieber die Frau behalten, nach der kein Mann sich umdrehte. Auch Valérie selbst zweifelt: Ist sie nun wirklich schön und elegant wie ihre Filmheldin Julia Roberts? Auf dem Weg zur Bushaltestelle macht ein fremder Mann ihr Komplimente; sie ist völlig perplex. Wie in Trance fährt sie zum Bahnhof statt zur Arbeit, steigt in den ersten Zug – und nimmt von ihrem bisherigen Leben eine Auszeit. Der Beginn einer ungewöhnlichen Reise zu vergessenen Träumen und zu sich selbst …"

Originaltitel: Les poissons ne connaissant pas l'adultère

Aus dem Französischen von Doris Heinemann

Deutsche Erstausgabe, 2013 

Umfang: 228 Seiten 

ISBN: 978-3-442-38067-1 

Verlag: Blanvalet 

 

Dieses Buch habe ich aus dem Regal gezogen ohne den Titel zu lesen. Nur wegen der Farbe des Covers. Seltsam. Ich habe es direkt ungedreht und die Rückseite gelesen und entschieden es kommt auch mit. Erst im Zug habe ich dann den Buchtitel gelesen und fand ihn irgendwie witzig.

 

Gut, ich hatte also eine gewisse Erwartung an das Buch, die es leider nicht erfüllen konnte. Beim Lesen des Klappentextes habe ich erwartet, dass hier die persönliche Wandlung einer Frau beschrieben wird mit Gefühlen und Gedanken. Sie steht zwar im Mittelpunkt, doch es gibt viele weitere Figuren, deren Geschichte erzählt wird. Daher finde ich den Klappentext etwas irreführend.

 

Am Anfang hatte ich Schwierigkeiten in das Buch hinein zufinden. Es gibt viele lange Sätze. Nichts gegen lange Sätze, ich mag und verwende sie auch in meinen eigenen Geschichten, aber ich habe beim Lesen häufig den Überblick verloren und habe ein und den selben Satz bis zu drei Mal von vorn lesen müssen um ihn zu verstehen. Desweiteren gab es zwei Charaktere, die eher eine Nebenrolle gespielt haben, dennoch wichtig waren, die ich beim Lesen absolut nicht unterscheiden konnte. Am Ende wurde es mit den beiden dann besser.

 

Dann gab es Passagen, die ziemlich wissenschaftlich waren, was ja an sich nicht schlecht ist. Allerdings wurde an einer Stelle eine Meinungsverschiedenheit von zwei Wissenschaftlern beschrieben, die ich nur gelesen habe um voran zukommen, verstanden habe ich aber nicht, worum es ging. Die Szene habe ich nur gelesen um des Lesens Willen. Ich glaube, es war einfach zu fachspezifisch, nicht mein Fach, und sich extra wegen der zehn Zeilen ins Thema ein zuarbeiten fände ich übertrieben.

 

Am Anfang war ich ein wenig, nicht enttäuscht, aber ich habe mich gewundert, dass das Buch nicht sehr dick ist, bei dem was eigentlich passieren sollte. Als ich beim Lesen dem Ende näher kam, war ich ganz froh, dass das Buch nur 284 Seiten hat.

 

Mein Fazit: Die Erwartung, dass hier die Entwicklung der Frau geschildert wird, wurde nicht erfüllt. Für mich ist die deutsche Ausgabe nicht fertig. Vielleicht hätten noch ein oder zwei Überarbeitungsschritte der Geschichte gut getan, denn die Story ist interessant und erzählenswert. Das Original ist auf Französisch geschrieben. Die Mängel, die ich angesprochen habe, können also durchaus auch durch die Übersetzung ins Deutsche zustande gekommen sein.

 

Vielleicht hat jemand von euch das Buch auf Französisch gelesen und kann hier kommentieren, ob es im Original ähnliche Schwächen hat.

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