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Tagebucheintrag N°141 | Von der Zeit und vom Zeithaben

Sicher kennt ihr dieses Phänomen auch. Ihr habt Ferien und so unglaublich viel vor ... und dann schafft ihr vielleicht gerade mal die Hälfte. Bei mir ist es im Moment genau anders herum. Ich habe eigentlich kaum Zeit, schaffe dennoch das Nötigste. Der Rest ist Bonus.

 

So habe ich das noch nie wirklich gesehen. Erst jetzt. Und es stresst mich kaum noch etwas. Zwei Tage war ich jetzt probearbeiten auf einem Gestüt. Morgens früh aufstehen und abends spät heimkommen. Das war mir schon vorher klar. Im Prinzip habe ich nur noch 3-4 Stunden am Tag für mich und für meinen ganzen Kram. Ich habe befürchtet, dass meine Reichweite auf Facebook darunter leiden wird, aber irgendwie ist es genau das Gegenteil. Meine Reichweite steigt mächtig an, obwohl ich weniger poste. Alle zwei Tage scheint euch wohl auszureichen.

 

Auch auf Twitter bekomme ich immer mehr Follower. Gut, wenn man bereits eine gewisse Basis hat, dann läuft das auch irgendwann. Auf Followerzahlen gucke ich gar nicht mehr, bekomme ja meistens eine Nachricht, wenn mir wieder jemand folgt.

Heißt also: mehr Zeit für wichtige Dinge. Und das heißt wiederum, dass sich meine Zeit mit den wirklich wichtigen Dingen füllt. Ich bin ein kleines Stück bei meiner Bachelorarbeit weitergekommen *jubel* und auch mit meinen Pflichten beim Schreibmeer sowie in der Schreibmotivationsgruppe komme ich gut hinterher. Okay, es waren nur zwei Tage an deren Ende ich mich halb tot gefühlt habe. Aber dieses Ohnmachtsgefühl wegen der Fülle der Aufgaben, die ich zu haben scheibe, ist fort. Ich hoffe, es kommt sobald nicht wieder.

 

Auch wenn ich mir mal etwas Zeit für Social Media nehme - Instagram liebe ich im Moment total -, dann nimmt es nicht mehr so viel Raum in meinem Alltag ein: Und doch schaffe ich alles. Da frage ich mich wirklich: Was habe ich die ganze Zeit eigentlich getrieben? Klar wusste ich schon vorher, dass ich produktiver bin, wenn ich regelmäßige "Arbeitszeiten" habe, aber so? Nein, das habe ich nicht geahnt.

 

Um fünf Uhr morgens wird zukünftig der Wecker für mich klingeln, damit ich um dreiviertel sieben so einigermaßen wach losfahren kann. Für mich als Viel- und Langschläfer (obwohl es nicht mehr ist als bei anderen, denn ich gehe lediglich später schlafen und habe meine kreative Zeit nachts) wirklich eine riesige Überwindung. Doch es läuft, denn ich weiß, ich werde in dem Job arbeiten, den ich liebe. Ja, es ist sau anstrengend - dabei ist misten noch das harmloseste -, aber es ist das, was ich gerne mache. Morgens die Autotür öffnen und durch den Nebel den Geruch der Pferde durch meine Nase inhalieren. Diese weichen Nasen kuscheln, die sich bei jeder sich bietenden Gelegenheit in deinen Nacken versenken. Aber auch die Muskeln, die ich am Abend spüre, denn ich weiß, ich habe etwas getan. Das macht mich so unglaublich glücklich, auch wenn ich in manchen Situationen wirklich am Verzweifeln war.

 

Ehrlich: Ich gebe nicht so schnell auf. Aber gestern bin ich wirklich körperlich an meine Grenzen gekommen. Doch es geschafft zu haben, treibt mich weiter voran. Ob ich den Job nun endgültig habe, ist noch nicht klar, aber im Moment sieht es gut aus :)

Das Wochenende werde ich jetzt nutzen, um mich einigermaßen körperlich zu erholen und das zu machen, was ich liebe: Schreiben. An meiner Bachelorarbeit arbeiten und meinen vielen Schreibprojekten, denn ich weiß jetzt, dass ich die Zeit, die mir bleibt, sinnvoll füllen sollte. Denn lange bleibt mir nicht mehr.

 

Somit wünsche ich euch ein schönes und produktives Wochenende.

 

Kleiner Tipp: Im Moment lohnt sich früheres Aufstehen wirklich. Nebelschleier, die sich über die Felder und Täler ausbreiten sind wirklich traumhaft schön!

 

Bis bald, eure Tinka!

 

PS: Montag wird es wahrscheinlich keinen SuB der Woche geben, da ich immer noch nicht viel lese und euch nicht schon wieder die gleichen Bücher zeigen möchte ;)

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