Als ich mit sechzehn Jahren meinen ersten richtigen Ausweis bekommen habe, hat ein kleines Feld meine Aufmerksamkeit auf ganz besondere Weise erregt: Ordens- oder Künstlername. In diesem Alter war es schon lange mein Traum, Geschichten zu schreiben und damit Menschen zu berühren, hatte mir mit meiner damals besten Freundin einen Künstlernamen gegeben und so manch jugendliche Spinnerei durchphilosophiert. Kein Wunder, wenn man bei der Geburt einen Namen bekommt, der einen die gesamte Schulzeit mit Sticheleien und unschönen Kosenamen zur Hölle macht.
Aber hier will ich nicht jammern, immerhin habe ich es überlebt ;) Doch als ich mir vor einigen Jahren, ursprünglich in Gedenken an mein Katzenbaby, das von einem auf den anderen Tag nicht mehr da war, den Namen Tinka gegeben habe, ist etwas geboren, wessen Ausmaße ich noch nicht wirklich erfassen konnte. Diesen Namen und Nachnamen “Beere” nutze ich zunächst nur für Facebook, weil man sich ja wenigstens die Illusion von unerkannt sein haben möchte. Natürlich ist das Blödsinn, denn ich war mit Leuten befreundet, die wussten, wie ich richtig heiße :D
Der nächste Schritt zu meiner Autorenkarriere ging in die Richtung, dass ich mich als Tinka Beere in der Schreibwerkstatt.de anmeldete. Dort lernten mich Menschen nicht unter meinem normalen Namen kennen (wer jetzt neugierig ist, schaut einfach mal ins Impressum ;) … Ist aber auch noch nicht mein Geburtsname. Ätsch! :D ). Wie dem auch sei. Fast ein dreiviertel Jahr später (kurz nach dem Start meines Blogs) wurde ich auch im echten Leben als Tinka angesprochen, was irgendwie schon ziemlich merkwürdig war.
Ich weiß nicht mehr genau, wann die Idee genau entstand, unter dem Pseudonym “Tinka Beere” zu schreiben und zu veröffentlichen, wobei mein Blog sicher eine große Rolle gespielt hat (und was ich ja bereits hier tue), aber für mich ist es mittlerweile selbstverständlich, dass auf meinen Büchern “Tinka Beere” als Autor stehen wird. Punkt.
Es gibt sicherlich viele Leute, die sagen, dass man sich hinter einem Pseudonym nur verstecken will, aber ich kann euch mit reinem Gewissen versichern, dass Tinka eine viel genauere Abbildung von mir ist als Janine (mein bürgerlicher Name *zwinker*). Die ganzen Hänseleien lasten diesem Namen nicht an, dennoch sind sie ein Teil von mir und machen Tinka zu der Person, die sie letztendlich ist: Selbstbewusster, überzeugter von sich selbst und voller Träume.
Und nun zum eigentlichen Thema. Ich möchte meinen Namen “Tinka Beere” offiziell machen, so dass er auch auf meinem Ausweis in diesem wunderhübschen Feld steht. Somit kann ich als Tinka Verträge von Verlagen oder Agenten unterschreiben und ihn auch hier im Impressum stehen haben.
Heute war ich wegen einer anderen Sache im Amt und habe einfach mal gefragt, ab wann ich denn einen Künstlernamen in meinen Ausweis eintragen lassen kann oder welche Voraussetzungen ich brauche. Die Antwort: Wenn ich bekannt bin und man meine Person mit dem Namen verbindet. Ich muss den Namen schon eine Weile genutzt haben. Deutsche Bürokratie – schön schwammig.
Nun ja. Jetzt möchte ich behaupten, dass ich bereits eine gewisse Bekanntheit erlangt habe und den Namen schon eine Weile nutze – seit vier oder fünf Jahren … Reicht das? :D Immerhin habe ich langsam den Mut, mich auch im echten Leben als Tinka vorzustellen ^^
Und jetzt würde ich die Frage gern an euch weiterreichen: Was haltet ihr von Pseudonymen? Fühlt ihr euch hintergangen, weil ich hier und auch bei meinen Veröffentlichungen nicht meinen bürgerlichen Namen nutze? Meint ihr, ich darf meinen Künstlernamen jetzt schon in meinen Ausweis eintragen lassen oder kann ich erst nach einer ersten Veröffentlichung die angemessene Bekanntheit dazu erlangen? Vielleicht wollen auch Autoren/Verlage unter euch ihre Meinung schreiben: Wie handhabt ihr es mit Pseudonymen? Ab wann habt ihr euch berechtigt gefühlt, einen Künstlernamen offiziell zu nutzen (,wenn ihr es denn tut)?
Jetzt setze ich mich brav mit einem Tee vor den PC und erwarte gespannt eure Antworten :)
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