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Patreon: 5 Tipps für Autorinnen

Schreiben ist eine brotlose Kunst. So sagt man. Oder auch: Geld wächst nicht auf Bäumen, Geld stinkt oder um es zu bekommen, muss man hart arbeiten. Und jetzt kommt gefühlt jede zweite Autorin mit Patreon um die Ecke. Der Instagram-Beitrag von Sabrina Schumacher zeigt es eindeutig. Wie können nicht alle und jeden unterstützen - und das müssen wir auch nicht.

Persönlich habe ich mir ein Budget für Spenden gesetzt. 20 Euro monatlich gebe ich für gute Zwecke. Zum einen sind das Künstler wie Benjamin Spang, Lina Fleer oder Isabel aka Honeyball auf Patreon oder Twitch, aber auch gemeinnützige Zwecke wie Mein Grundeinkommen*. Dieses Geld gebe ich, wie eine Spende. Ich unterstütze Menschen/Organisationen, die tollen Content erschaffen und erwarte erst einmal keine Gegenleistung dafür.

 


*Der Link zu mein Grundeinkommen ist ein "Freunde einladen"-Link. Im Prinzip kann man sich für die Verlosungen bewerben und ein Jahr lang ein Grundeinkommen von 1.000 Euro bekommen. Verknüpft man sich mit anderen (Freunde), dann steigt die Chance. Wenn ich zum Beispiel das jährliche Grundeinkommen gewinne, dann wird unter meinen Freunden noch einmal ein Grundeinkommen von 1.000 Euro verlost. Ich spende zum Beispiel einen monatlichen Betrag, bin automatisch bei jeder Verlosung dabei und trage so meinen Teil zum Pot bei.

Kommen wir aber jetzt zu meinen Tipps für Autorinnen. Ich möchte euch nicht erzählen, wie man eine Patreon-Seite einrichtet. Dazu gibt es zur Genüge Tutorials im Internet. Nein, ich möchte euch meine Sicht der Dinge näher bringen und erläutern, wie ich vorgegangen bin, bzw. zukünftig vorgehen würde.

 

1. Mindset

Über Geld spricht man nicht. Das gilt für mich nicht mehr. Ich liebe es, mich über Geld-Themen zu informieren. Ich bin sogar so erwachsen, dass ich mir eine Finanzberaterin und einen Steuerberater leisten werde. Einfach, weil ich mein Geld in Hände legen möchte, die sich auskennen. In Zusammenhang mit der Selbstständigkeit ist es auch keine schlechte Idee, professionelle Unterstützung zu haben. Darüber hinaus ist es meiner Meinung nach wichtig, sich mit seinem Geld zu beschäftigen. Lest Bücher, hört Podcasts! Es ist so einfach geworden, sich zu informieren. Macht eine monatliche oder wöchentliche Übersicht eurer Ausgaben und Einnahmen! Ja, ich weiß, es kann schmerzhaft sein, sich der nackten Tatsachen bewusst zu werden. Aber langfristig könnt ihr vor Geldproblemen nicht weglaufen.

 

2. Ziele definieren

Wenn ihr euch dafür entschieden habt, über Patreon (oder eine andere Plattform) Unterstützung von euren Leserinnen zu bekommen, dann habt ihr damit auch ein Ziel. Macht euch einen Plan: Was wollt ihr mit der Unterstützung anfangen? Es muss nicht immer die 100%ige Selbstständigkeit sein. Vielleicht wollt ihr euch ein finanzielles, monatliches Polster aufbauen oder den Betrag für Lektorat und Cover zur Seite legen. Oder euren Lesern einen Mehrwert schenken (spezielle Ausgaben eures Buches, besondere Buchboxen, ...), den sie euch und sich mit der Unterstützung ermöglichen. Ganz wichtig! Niemand muss euch unterstützen. Das ist eine freiwillige Sache. Seid dankbar für jeden Unterstützer - auch wenn sie euch nur für ein paar Monate unterstützen können. Jeder hat die Verantwortung für seine eigenen Finanzen. Auch eure Leser.

 

3. Inhalte recherchieren/Konkurrenz Analyse

Ich gebe zu, es ist schwer, Künstler direkt über Patreon zu finden. Daher habe ich mit eröffnen meiner eigenen Seite einfach nach meinem Bauchgefühl gehandelt, Beschreibungen erstellt und Unterstützerstufen eingerichtet. Mittlerweile sieht es anders aus. Eine schöne Mischung unterschiedlichster kreativer Menschen ist auch Patreon (immer mehr auch im deutschsprachigen Raum). Sucht in den sozialen Netzwerken nach dem Hashtag #Patreonde und ihr findet viele Künstler aus Deutschland. Schaut euch dann die Seiten an. Welche Stufen haben sie festgelegt? Was kann man dort bekommen? Welche Informationen teilen sie in ihrem Profil? Nehmt alles genau unter die Lupe. Ein Hinweis auf eine gute Seite kann die Anzahl der Patreons sein, muss es aber nicht. Auch die Häufigkeit der Beiträge (viele geben zu schnell wieder auf, wenn sie merken, dass sie niemanden erreichen) ist ein ausschlaggebender Faktor und die Kommunikation (darauf gehe ich im 5. Tipp noch einmal ein).

 

4. Inhalte brainstormen

Jetzt seid ihr gefragt. Was bist du bereit, mit deinen Unterstützern zu teilen? Ich selbst war am Anfang Feuer und Flamme und wollte haufenweise tollen Content erschaffen, damit meine Unterstützer auch ja etwas davon haben. Mittlerweile weiß ich, dass es wesentlich entspannter ist, wenn ich auf Patreon Dinge teile, die - derbe ausgedrückt - Sondermüll sind. Sondermüll fällt beim Schreiben ganz automatisch an. Vielleicht kannst du ihn auch für alle zugänglich machen, z.B. gelöschte Szenen oder Charakterblätter/-skizzen, aber manchmal ist es noch viel zu früh. Das ist der Moment für deine Patreons. Auch eine Erwähnung in der Danksagung macht nicht viel Arbeit. Meine Strategie ist aktuell: Je mehr Content ich nicht regelmäßig, sondern einmalig erstellen kann, desto besser! Ich spare mir Zeit für meine eigentlichen Projekte. Mittlerweile teile ich Youtube-Videos und Blogartikel vorab mit meinen Patreons. Teilweise gibt es Inhalte, die ganz automatisch anfallen, wie die Aufzeichnungen von Special-Streams. Diese muss ich nur auf Youtube hochladen und den Link auf Privat stellen. Seid kreativ! Lasst euch von anderen Künstlern inspirieren! Die Besonderheit bei meiner Patreon-Seite ist, dass ich sie für Autorinnen und Leserinnen meiner Bücher gleichsam attraktiv gestalten möchte. Für den geringsten Unterstützerbeitrag wird jeder Patreon in der Danksagung meiner Romanveröffentlichungen, unter Blogbeiträgen und in Youtube-Videos erwähnt. Das ist kaum Mehraufwand für mich. Und auch ich mag es, andere zu Unterstützen, ohne dass ich alle paar Tage mit zusätzlichen Inhalten zugemüllt werde. Eine Win-Win-Situation für beide Seiten. Die zweite Stufe ist insofern auch noch für Autorinnen interessant, dass ich auch Erkenntnisse aus meinem Notizbuch teile. Das kann auch meine Arbeit als Autorin betreffen: Einsichten in meinen Schreiballtag und Tipps. Ab der dritten Stufe sind meine Gegenleistungen für (zukünftige) Leserinnen meiner Romane interessant. Es gibt Leseproben und signierte Ausgaben meiner Bücher.

 

5. darüber sprechen

Vermutlich der wichtigste Punkt, wenn ihr alle vorherigen Schritte durchlaufen habt: Sprecht darüber, dass ihr auf Patreon unterstützt werden könnt. Macht immer wieder darauf aufmerksam, erzählt von den Beiträgen für Unterstützer, verlinkt eure Seite und teilt sie in den sozialen Netzwerken unter den entsprechenden Hashtags. Recherchiert auch, welche Hashtags für welche Netzwerke funktionieren.

 

Bonus: Gratis-Inhalte

Ich glaube, kostenlose Inhalte werden auf Patreon noch unterschätzt. Wenn jemand auf eure Seite kommt und haufenweise verschlossene Beiträge sieht, dann kann es sein, dass die Seite nicht sonderlich attraktiv auf sie wird. Wenn aber immer mal wieder öffentliche Beiträge geteilt werden, dann ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass jemand eure Seite abonniert. Auch das geht bei Patreon: Eure Abonnenten werden benachrichtigt, sobald ein neuer Beitrag erscheint. Und was passiert, wenn ihr oft interessante Inhalte dort teilt? Irgendwann ist der Mehrwert so hoch, dass ihr Unterstützer dazugewinnt. Nehmen wir als Beispiel Benjamin Spang und Nina C. Hasse. Zusammen nehmen sie einen kostenlosen Podcast exklusiv für Patreon, aber öffentlich zugänglich, auf. So locken sie immer wieder Menschen auf ihre Patreon-Seiten. Ein großartiger Schachzug!

 

 

Und jetzt ihr! Verlinkt mir eure Patreon-Seite oder teilt hier Seiten von Künstlern, denen ihr folgt oder die ihr unterstützt!

 

Wir lesen uns!

 

Eure Tinka :-)


Vielen Dank an Jade Night, Annika Bühnemann, Honigball, Saralia, Mina1410, MostlyNadine & Foxybell für eure Unterstützung auf Patreon.

Du möchtest auch in meinen Blogartikeln, Videos und sogar Romanen in der Danksagung erwähnt werden? Unterstütze mich auf Patreon!


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