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Gedanken über Selbstständigkeit oder das Hobby zum Beruf machen

Es gibt viele Dinge im Leben eines Autors, die gehören einfach dazu, aber Außenstehenden sind sie gar nicht richtig bewusst. So habe ich am Wochenende ein kleines Tief durchlebt, in dem Selbstzweifel aufwallten und ich mich fragte, warum ich das alles hier überhaupt mache. Jeden Tag sitze ich vor meinem PC und "arbeite". Arbeiten in Anführungszeichen, weil es viele sicherlich nicht als Arbeit sehen, wenn ich den ganzen Tag bei Facebook online sein kann, mache was mir Spaß macht und doch genau genommen gar kein Geld damit verdiene.

 

Offiziell bin ich Studentin, habe den Luxus, noch Kindergeld und meinen Studentenkredit zu bekommen. Aber ich fühle mich schon lange nicht mehr als Studentin und die Abschlussarbeit ist eher ein notwendiges Übel, um einen Abschluss zu haben. Ich fühle mich schon mehr als Autorin und bin super glücklich damit, das machen zu können, was ich liebe.

 

Das größte Problem kommt in ein paar Monaten (spätestens) auf mich zu. Ich muss sehen, wie ich meine Miete und die laufenden Kosten bezahlen kann. Hinzu kommen dann auch die Raten, um meinen Kredit zurückzuzahlen. Ich muss mir einen Job suchen. Soweit ist mir das klar. Aber ich möchte auch genügend Zeit zum Schreiben haben, um meinen Traum zu verwirklichen.

Diese Gedanken waren vor ein paar Monaten schon einmal da, ich dachte, ich würde meine Abschlussarbeit schneller beenden. Dem war nicht so und ein Stück weit bin ich froh drum. Allerdings habe ich das Problem damit auch nur aufgeschoben und nicht aufgehoben.

 

Am Anfang einer Selbstständigkeit stehen also immer Gedanken ums Geld. Geld verdienen darf ich offiziell mit meiner Schreiberei, ein tolles Gefühl. Ein Grundstein ist gelegt. Doch was kommt dann. Die Unsicherheit wird immer bleiben und mir bleibt erst einmal nur die Möglichkeit, in Teilzeit Selbstständig zu sein. Doch wenn das zu wenig abwirft, muss ich mehr "richtig" arbeiten - es bleibt weniger Zeit zum Schreiben.

 

Ein wirkliches Dilemma, mit dem ich erstmal nur für mich zu kämpfen habe. Bleibt die Frage, was will ich machen, um einen Großteil meines Lebensunterhalts zu verdienen. Werde ich doch noch genug Zeit zum Schreiben haben und damit dann auch noch den Rest zusammen zu bekommen? Ich habe mir kein wirkliches Polster ansparen können. Muss ich jetzt einfach erstmal in Vollzeit gehen und später den Absprung wagen? Ist es überhaupt möglich, wie soll ich es schaffen neben einem Vollzeitjob noch das aufzubauen, was ich jetzt schon als kleines Sprungbrett zusammengearbeitet habe?

 

Soviel zu den Dingen, die mir täglich im Kopf rumschwirren. Dann kommen aber noch andere dazu. Menschen, die Geld von mir wollen. Menschen in irgendwelchen Ämtern - denen meine Wünsche und Träume vorzutragen ist eine ziemliche Überwindung. Viele Menschen erwarten - ja sie setzen voraus -, dass ich etwas mit meinem Studienabschluss anfange. Mehr Geld verdienen, um sich Dinge leisten zu können.

 

Ich bin nicht so. Die einzige Sache, die ich mir leisten möchte, ist, Spaß an der Arbeit zu haben und das zu tun, was ich liebe. So einfach ist das.

 

Zu einfach ist das. Denn mit dem, was man liebt, lässt sich vorerst kein Geld verdienen. Bücher schreiben sich nicht von heute auf morgen. Und bin ich unbekannt, dann eher schlecht als Recht. Nachdem mein Blogging Guide drei Monate zu kaufen ist, kann ich mir gerade mal einen guten Lebensmitteleinkauf davon leisten, was ich in dieser Zeit bekommen habe. EINEN! Wie motivierend :-D

 

Aber ich will weitermachen! Ich will meinen Traum leben, weil es so viele andere (noch) nicht können oder einfach nicht wollen, weil sie vor den oben beschriebenen Ängsten zurück weichen. Sich lieber ins weiche Polster plumpsen lassen, dass sie sich über Jahre hinweg in ihrem 08/15-Job erarbeitet haben. Sie sind nicht glücklich, aber sie haben die Sicherheit im Rücken ...

Ich weiß, was ich will. Bleibt nur noch, die richtige Frage zu meiner Antwort zu stellen. Ist es naiv von mir, wenn ich jetzt davon Träume und daran arbeiten möchte, den Sprung in die kreative Teilzeit zu wagen. Ohne finanzielles Polster von "einem Jahresgehalt" wie man oft liest.

 

Mir ist bewusst, dass es leichtsinnig und auch mutig ist, doch wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Zurück kann ich immer noch ...


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